Die Energiewende bringt großflächige Veränderungen im Mix der erzeugten Energie und im Verbrauch. Windstarke, industriearme Flächenstaaten wie z.B. Mecklenburg-Vorpommern werden zu Großproduzenten von Strom werden, welche die Industrieregionen im Westen und Süden des Landes versorgen müssen. Dafür braucht es 3.800 km neue, länderübergreifende Stromtrassen und 4.000 km modernisierte Leitungen. Allerdings sind bis Herbst 2012 erst 12% dieser gebaut und nur wenig mehr geplant. Politik, Netzbetreiber und Industrie drängen auf einen schnellen Ausbau, um eine verlässliche Energieversorgung zu sichern. Umweltverbände warnen hingegen vor Eingriffen in die Natur. Landwirte wehren sich gegen die Wertminderung ihrer Grundstücke. Bürger sorgen sich um ihre Lebensqualität und die Ästhetik der Landschaft. Diese Interessen auszugleichen, ist zwingend notwendig, um den Bau der Höchstspannungsnetze gesellschaftlich tragfähig zu gestalten. Mut zur frühzeitigen Kopplung von formellen Beteiligungsverfahren mit neuen, kreativen, informellen Möglichkeiten der Kollaboration ist gefragt.
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